Irmgard Wempner

„Ut Speel ward leben, ut Leben ward Speel“

Irmgard (Gäthje) Wempner wurde am 1. September 1926 in Flensburg geboren.
Schon 1946 begann sie unter Fiete Bartelmann, dem damaligen Leiter der Niederdeutschen Bühne Flensburg, sowie ihrem späteren Ehemann Fritz Wempner am Stadttheater ihre ersten Rollen zu spielen.
Sie wirkte in einer Vielzahl von Hoch- und Niederdeutschen Bühnenproduktionen mit und entdeckte mit der Zeit ihr Talent als Regisseurin. Mit ihrer unbändigen Leidenschaft fürs Theater konnte sie jahrelang unvergessene Bühnenerlebnisse schaffen und Nachwuchstalente fürs Theater gewinnen, die heute noch in Flensburg oder berufsmäßig in der deutschen Theaterlandschaft tätig sind.

Ihrer schriftstellerischen Kreativität verdanken wir humorvolle Komödien, wie »Kinner-Kinner« aber auch ernsthafte Bühnenwerke wie »Christine«,
5 Bilder aus dem Leben einer Frau und »Johanna« (Brahms), das mit einem Sonderpreis ausgezeichnet wurde. Als Mutter von vier Kindern lag es aber auch nahe etwas für die kleinen Theaterbesucher zu entwickeln. Irmgard Wempner etablierte in Flensburg eine ganz besondere Form des Kindertheaters. 33 Jahre lang inszenierte sie jedes Jahr ein Kinderstück an der NDB Flensburg. Ob Märchen oder Jugendstück, immer wieder verstand sie es, dem jungen Publikum eine Geschichte durch Menschlichkeit, inhaltliche Auseinandersetzung und gewaltfreie Umsetzung näher zu bringen. Die große Schar der Spieler, die unter ihrer Regie spielen durften, kann darüber berichten, mit wie viel Motivation, Beharrlichkeit und Geduld sie den Akteuren ungeahnte Leistungen entlockte.

Bei aller Ernsthaftigkeit und hohem professionellem Anspruch gelang ihr dies jedoch hauptsächlich durch ihre liebevolle Art, mit Menschen umzugehen.

Nach der Schulzeit am Auguste Viktoria Gymnasium in Flensburg machte sie 1945 die Eignungsprüfung zur Schauspielerin; den Schauspielunterricht erhielt sie an der ersten privaten Schauspielschule bei Josefa Wender und Therese Thiessen -Licht. Die Abschlussprüfung für Schauspiel erfolgte 1948 vor dem paritätischen Prüfungsausschuss.
Für die Niederdeutsche Bühne ist sie seit dem 1. September 1946 als Schauspielerin, Rezitatorin, Regisseurin und Autorin tätig. Dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann Fritz Wempner kennen, den sie am 1. Mai 1954 heiratete. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Sylvia, Viola, Michael, Daniela, von denen drei professionell im Theaterbereich arbeiten. Nach ihrer aktiven Theaterzeit engagierte sie sich „Irmi“, wie sie häufig liebevoll genannt wird, mit literarischen Hörbeiträgen beim Ohrring, einem Magazin für Sehgeschädigte. Ihr kulturelles Interesse blieb fester Bestandteil ihres Lebens und so gab sie bis zuletzt einen Plattdeutschkursus an der Volkshochschule in Flensburg.

Nach einem erfüllten Leben verstarb Irmgard Wempner im Alter von 93 Jahren am 18.03.2020 im Beisein ihrer vier Kinder.

Niederdeutsche Einakter für Theatergruppen:
• „De vergnögte Bimmelbahn“
• „De fidele Tollstation“
• „Hoor in de Supp

„Hörspiel für Schulen, Titel:
• „…nichts von Bedeutung“

Mehrakter für Niederdeutsche Bühnen:
• „Kinner Kinner“, Komödie in 3 Bildern
• „Christine“ 5 Bilder aus einem Leben
• „Johanna“ aus dem Leben der Mutter Brahms *
*Sonderpreis im Autorenwettbewerb des Niederdeutschen Bühnenbundes

Hochdeutsche Mehrakter
• „Johanna“ aus dem Leben der Mutter Brahms 
(Übersetzung: Daniela Wempner)

Mitarbeiterin am Hörmagazin „Der Ohrring“

Auszeichnungen:
„Silber“ vom Niederdeutschen Bühnenbund 1971
„Gold“ vom Niederdeutschen Bühnenbund 1986
Schleswig-Holstein-Nadel
Medaille vom Frauenforum
Medaille der Stadt Flensburg

Neben einer Vielzahl von niederdeutschen Theaterstücken inszenierte sie bis 2005 über dreißig Kindertheaterstücke bei der NDB Flensburg.

Die Theaterstücke von Irmgard Wempner sind beim
Theaterverlag Karl Mahnke • 27265 Verden/ Aller • Postfach 1507 erhältlich.
www.mahnke-verlag.de
info@mahnke-verlag.de